184 Die Gesamtorientierung.
sie auch auGerlich betriebsorganisatorisch mit der Weberei, soweit
es irgend geht, vereinigt, — der Kleineisenwarenfakrikant, der
alle die disjecta membra der alten hausindustriellen Produktionsstufengliederung
unter einem »Dach« vereinigt, — die mechanische
»Werkstatte«, die ihre Glashütten mit sich vereinigt, die Kanonen-fabrik,
die die fertigen Kanonen in einem einzigen Betrieb aus
den Rohstoffen hervorgehen lasst, sie alle sind Exponenten dieser
allgemeineren Entwicklung. Ueberall sind es die modernen
Kapitalzusammenballungen, die hinter diesen technischen und
betriebsorganisatorischen Zusammenziehungen als ihr gröGerer
Rahmen stehen, iiberall aber werden letztlich durch sie auch neue Pro-duktionsgehause
geschaffen, die früher getrennte Produktions-stufen
zu technisch-organisatorischen Einheiten zusammenziehen.
Die Produktionsstufengliederung wird vereinfacht, und die früher
»lokal« zerschlagenen Telle gruppieren sich wieder zusammen. Es
entstehen neue »Standortseinheiten«, die teilweis ganze Produktions-reihen
in Einem überspannen. Und — das ist das Wesentliche fur
uns — diese neuen »Einheiten« mussen sich nun nach ihrem aus der
Zusammenziehung hervorgehenden »Standortsgewicht«, »Arbeits-koefFizient
« und »Formkoefifizient« auch ganz neu orientieren.
Die Notwendigkeit einer grundsatzlich völligen Neuorientierung
mag in den ersten Stadiën der Entwicklung noch verdeckt sein;
die Sache mag sich da noch so vollziehen, daC gewisse starke,
zu Kristallisationszentren werdende Werke die Produktion an-derer
»Stufen« geographisch einfach »an sich ziehen*: die
mechanische Werkstatte zieht die Glashütte zu sich heran, das
Bessemerwerk das Schienenwalzwerk oder die Kesselschmiede,
die oder jene Eisenhütte soviel EisengieGerei oder Kleineisen-warenproduktion,
als ihr pafit. Auch das kann, wenn es gröCeren
Umfang annimmt, schon Standortsumwalzungen sehr fühlbarer
Art, ganze oder teilweise »Stilllegungen« von Industriegebieten,
denen ihre Teilprozesse, auf die sie sich spezialisiert haben, »weg-gesogen
« werden, bedeuten; — wir erleben das zur Zeit an den
»reinen Walzwerken« der Lahngebiete. — Aber damit ist die
Sache noch nicht erledigt; auf die Dauer kann es bei solchen
»Heranziehungen« von andern Produktionsstufenteilen an die
starkeren Kristallisationspunkte nicht bleiben; auf die Dauer d. h.
wenn der ProzeC so lang andauert, dalJ er die Industrie als ganzes
durchdringt, muC auch eine prinzipielle Neuorientierung der durch
diese Zusammenziehungen entstandenen neuen grofien Einheits-