LIMPERG038_00231 |
Vorige | 231 van 252 | Volgende |
|
klein (250x250 max)
gemiddeld (500x500 max)
groot
Extra Large
groot ( > 500x500)
Hoge Resolutie
Allen (PDF)
|
Deze pagina
Allen
|
nungen des Codex für Justinianische Interpolationen erklarl. Und gegenwartig versuchen namentlidi die Arbeiten des Führers der kirchlidien Romanistik S. Albertario alle Gedanken und Wendungen sadilidier Gerechtigkeit im römisdien Verkehrsredit auf den Ein-fluB der diristlichen Ethik zurückzuführen.' Aber sdion am Ende des Weltkrieges widerspradi, damals noch ganz vereinzelt, der Italiener L. Landucei mit sdiarfer nationalistisdier Betonung dieser Einschrankung der Lehre vom justum pretium. Wenig spater auBerte dann der zu früh verstorbene Josef Partsch gelegentlicii (Zeitsdirift der Savigny-Stiftung, R. A. 42 (1921), 265 Anm. 1) die dem National-Ökonomen seit Karl Biidier^ ohne weiteres einleuditende Vennutung, das Taxwesen habe die ganze Kaiserzeit „in weiterem Umfange als wir es nadi der Überlieferung wissen" beherrscht. Und die Bezeidinung „justum pretium" erscheint im Gesamt-körper des klassischen römischen Redits der Digesten so haufig und ungezwungen, daB die herrschende Meinung darauf verziditet, sie überall als interpoliert weg zu denken. Da hilft sie sidh mit dem Ausweg/ die klassisdie Bedeutung des Ausdrudis habe mit der des „angemessenen Preises" nidits gemein, sondern gehe auf die Sdia^ung von Sachwerten durdi die Gesdiworenen im Sdiadenersa^- prozeB, wo die weitgehende Zulassung des klagerisdien Sdia^ungs-eides beim „Interesse-Beweis" dei litis aestimatio eine neutrale Kontrolle erforderte. Aber so wenig die Wirtsdiaftswissenschaft zur Einmisdiung in die Philologie und namentlidi die Interpolationen-kritik der Romanistik befugt ist, so sehr wird sie dodi von ihrer rein wirtschaftlidien Sachbeurteilung aus diese ZerreiBung einer entwidilungsgesdiiditlidien Linie bezweifeln dürfen. Deun erstens enthalt ja audi in den Fallen, wo „justum pretium" nicht eigentlidi Preise, sondern den „wahren Wert""" einer Sadie bedeutet, gerade die Berufung auf die riditerlidie Scha^ung jenes Element über- * Vgl. seine Abhandlungen iiber Justum Prelium t Justa Aestimatio Bullettino 31 (1921), 1 ff. und über I fattori della evoluzione del diritto roinaiio postclassico in Studia et Documenta Historiae et Juris 1 (1935), 28 ff. ^ Seine bekannte Abhandlung über die Diokletianische Taxordnuus er-cdiien zuerst 1894 in der Zeitschrift für die gesamte Staatswissensdiaft. ' E. Levy, Zeitsdirift der Savigny-Stiftung 43 (1922), 534 ff. Vermittelnd iind wohl abedilieBend je^t E. Genzmer, Zeitsdirift für auslandisdie und Internationales Privatrcdit 11, Sonderheft 48 ff. * So sagt denn audi an allen von Levy a.a.O. zitierten Stellen die nodj uutcr dem Gemeinredit (1830 ff.) entstandene deutsdie Übersegung von C. F. F. Sintenis. 229
Beschrijving voorwerp
Titel | Der gerechte Preis |
Volledige titel | Der gerechte Preis |
Jaartal | 1940 |
Collectienaam | NIVRA Limperg, UBVU gedigitaliseerd |
PPN | 344464881 |
Toegangsgegevens (URL) | http://imagebase.ubvu.vu.nl/getobj.php?ppn=344464881 |
Signatuur origineel | LIMPERG038 |
Evaluatie |
Beschrijving
Titel | LIMPERG038_00231 |
Transcript | nungen des Codex für Justinianische Interpolationen erklarl. Und gegenwartig versuchen namentlidi die Arbeiten des Führers der kirchlidien Romanistik S. Albertario alle Gedanken und Wendungen sadilidier Gerechtigkeit im römisdien Verkehrsredit auf den Ein-fluB der diristlichen Ethik zurückzuführen.' Aber sdion am Ende des Weltkrieges widerspradi, damals noch ganz vereinzelt, der Italiener L. Landucei mit sdiarfer nationalistisdier Betonung dieser Einschrankung der Lehre vom justum pretium. Wenig spater auBerte dann der zu früh verstorbene Josef Partsch gelegentlicii (Zeitsdirift der Savigny-Stiftung, R. A. 42 (1921), 265 Anm. 1) die dem National-Ökonomen seit Karl Biidier^ ohne weiteres einleuditende Vennutung, das Taxwesen habe die ganze Kaiserzeit „in weiterem Umfange als wir es nadi der Überlieferung wissen" beherrscht. Und die Bezeidinung „justum pretium" erscheint im Gesamt-körper des klassischen römischen Redits der Digesten so haufig und ungezwungen, daB die herrschende Meinung darauf verziditet, sie überall als interpoliert weg zu denken. Da hilft sie sidh mit dem Ausweg/ die klassisdie Bedeutung des Ausdrudis habe mit der des „angemessenen Preises" nidits gemein, sondern gehe auf die Sdia^ung von Sachwerten durdi die Gesdiworenen im Sdiadenersa^- prozeB, wo die weitgehende Zulassung des klagerisdien Sdia^ungs-eides beim „Interesse-Beweis" dei litis aestimatio eine neutrale Kontrolle erforderte. Aber so wenig die Wirtsdiaftswissenschaft zur Einmisdiung in die Philologie und namentlidi die Interpolationen-kritik der Romanistik befugt ist, so sehr wird sie dodi von ihrer rein wirtschaftlidien Sachbeurteilung aus diese ZerreiBung einer entwidilungsgesdiiditlidien Linie bezweifeln dürfen. Deun erstens enthalt ja audi in den Fallen, wo „justum pretium" nicht eigentlidi Preise, sondern den „wahren Wert""" einer Sadie bedeutet, gerade die Berufung auf die riditerlidie Scha^ung jenes Element über- * Vgl. seine Abhandlungen iiber Justum Prelium t Justa Aestimatio Bullettino 31 (1921), 1 ff. und über I fattori della evoluzione del diritto roinaiio postclassico in Studia et Documenta Historiae et Juris 1 (1935), 28 ff. ^ Seine bekannte Abhandlung über die Diokletianische Taxordnuus er-cdiien zuerst 1894 in der Zeitschrift für die gesamte Staatswissensdiaft. ' E. Levy, Zeitsdirift der Savigny-Stiftung 43 (1922), 534 ff. Vermittelnd iind wohl abedilieBend je^t E. Genzmer, Zeitsdirift für auslandisdie und Internationales Privatrcdit 11, Sonderheft 48 ff. * So sagt denn audi an allen von Levy a.a.O. zitierten Stellen die nodj uutcr dem Gemeinredit (1830 ff.) entstandene deutsdie Übersegung von C. F. F. Sintenis. 229 |
Tags
Toelichtingen
Geef een Toelichting voor LIMPERG038_00231