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jektive Wertverstandnis des Aristoteles unerklart lassen/" sie unter-scba^ t audi die Tiefe der werttheoretisdien Überlieferung gerade an den Stellen, wo sie sidi auch beim Überwiegen reiner Angebot- und Nachfragebestimmung des Preises niemals mit seiner bloBen Tat-sadilidikeit abfand. Gleich bei Augustin ist das Weiterspinnen des Aristotelisdien Nugengedankens hödist bezeidinend. Die Civitas Dei hat ein Kapitel (11, 16 Migne 41, 331) De gradibus et differentiis creaturarum, quod aliter vendit usus utilitatis aliter ordo rationis. Da wird dem „vernünftigen" Naturwert der Dinge ihr durdi die Not {necessitas indigentis), aber ebenso deren Gegenteil den Luxus (voluptas) bestimmter Nugwert gegenübergestellt: Der beseelte Skiave steht niedriger im Preise als die unbeseelten Gemmen oder Pferde. Also das Gegenteil einer harmonistisdien, eine scharf sozial-kritisdie Wendung gerade des subjektiven Wertprinzips an dem Punkte, wo die aristotelisdie Ethik die Frage der Sklaverei naher zu behandeln versprach, aber nidit behandelt hat. Allein die stoisdi- «iceronianisdie Aporie über den Unterschied der Marktkenntnis er-sdieint an einer dann das ganze Mittelalter weiter beschaftigenden Stelle der groBen Lehrsdirift De Trinitate (13, 3 Migne 42,1017), freilich mit einer diarakteristischen Umformung ins Singulare und deshalb Innerlidie: Es ist die wohl von uns allen erlebte Situation, daB ein Budi, wir würden heute sagen im Antiquariat, dem Kaufer unter seinem „wahren Wert" angeboten wird — Augustin braudit I hier geradezu den umstrittenen Ausdrudf iustum pretium! Wie bei Cicero der Gutskaufer Scaevola, so hat audi hier in einem wirklidien Falie ein Kaufer den Angebotspreis zum gerediten Preis erhöht. i Aber daB audi Augustin damit eine ganz allgemeine Möglichkeit der •• Kritik tatsacblidier Preise von vorgestellten Werten her ansprechen will, ist wohl deutlidi.^' IV. Damit aber sind bereits die Grundlinien für die Gesdiidite des Gerediten Preises im Abendlande gezogen. Es handelt sidi nidit darum, daB (wie der Liberalismus der jüngsten Vergangenheit ge- ^^ In fast drolliger Weise hat O. Kraus, Zeitsdirift für die gesamte Staats- Tvissensdiaft 61 (1905), 573 ff. Aristoteles als isolierten Vorlanfer der Crenz-nul^ entheorie besdiricben. Hiditig E. Sdireiber, Volksw. Ansdiaminjien der Siholastik (Jena 1913) 13 ff. •'^ Anders Sdireiber a.a.O. Anm. 3, wo aber die antike Überliefeiimg nidit erkannt ist. 240
Beschrijving voorwerp
Titel | Der gerechte Preis |
Volledige titel | Der gerechte Preis |
Jaartal | 1940 |
Collectienaam | NIVRA Limperg, UBVU gedigitaliseerd |
PPN | 344464881 |
Toegangsgegevens (URL) | http://imagebase.ubvu.vu.nl/getobj.php?ppn=344464881 |
Signatuur origineel | LIMPERG038 |
Evaluatie |
Beschrijving
Titel | LIMPERG038_00242 |
Transcript | jektive Wertverstandnis des Aristoteles unerklart lassen/" sie unter-scba^ t audi die Tiefe der werttheoretisdien Überlieferung gerade an den Stellen, wo sie sidi auch beim Überwiegen reiner Angebot- und Nachfragebestimmung des Preises niemals mit seiner bloBen Tat-sadilidikeit abfand. Gleich bei Augustin ist das Weiterspinnen des Aristotelisdien Nugengedankens hödist bezeidinend. Die Civitas Dei hat ein Kapitel (11, 16 Migne 41, 331) De gradibus et differentiis creaturarum, quod aliter vendit usus utilitatis aliter ordo rationis. Da wird dem „vernünftigen" Naturwert der Dinge ihr durdi die Not {necessitas indigentis), aber ebenso deren Gegenteil den Luxus (voluptas) bestimmter Nugwert gegenübergestellt: Der beseelte Skiave steht niedriger im Preise als die unbeseelten Gemmen oder Pferde. Also das Gegenteil einer harmonistisdien, eine scharf sozial-kritisdie Wendung gerade des subjektiven Wertprinzips an dem Punkte, wo die aristotelisdie Ethik die Frage der Sklaverei naher zu behandeln versprach, aber nidit behandelt hat. Allein die stoisdi- «iceronianisdie Aporie über den Unterschied der Marktkenntnis er-sdieint an einer dann das ganze Mittelalter weiter beschaftigenden Stelle der groBen Lehrsdirift De Trinitate (13, 3 Migne 42,1017), freilich mit einer diarakteristischen Umformung ins Singulare und deshalb Innerlidie: Es ist die wohl von uns allen erlebte Situation, daB ein Budi, wir würden heute sagen im Antiquariat, dem Kaufer unter seinem „wahren Wert" angeboten wird — Augustin braudit I hier geradezu den umstrittenen Ausdrudf iustum pretium! Wie bei Cicero der Gutskaufer Scaevola, so hat audi hier in einem wirklidien Falie ein Kaufer den Angebotspreis zum gerediten Preis erhöht. i Aber daB audi Augustin damit eine ganz allgemeine Möglichkeit der •• Kritik tatsacblidier Preise von vorgestellten Werten her ansprechen will, ist wohl deutlidi.^' IV. Damit aber sind bereits die Grundlinien für die Gesdiidite des Gerediten Preises im Abendlande gezogen. Es handelt sidi nidit darum, daB (wie der Liberalismus der jüngsten Vergangenheit ge- ^^ In fast drolliger Weise hat O. Kraus, Zeitsdirift für die gesamte Staats- Tvissensdiaft 61 (1905), 573 ff. Aristoteles als isolierten Vorlanfer der Crenz-nul^ entheorie besdiricben. Hiditig E. Sdireiber, Volksw. Ansdiaminjien der Siholastik (Jena 1913) 13 ff. •'^ Anders Sdireiber a.a.O. Anm. 3, wo aber die antike Überliefeiimg nidit erkannt ist. 240 |
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