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66 alleih den Werth geniesse. In der literarisclien Fehde erhielten die Socialisten durch die unbedingte Uebernahme der gegnerischen Lehre — der Lehre eines grossen Theiles ihrer Gregner, eines Theiles, der nach den Umstanden als der gefahrlichste gelten konnte — ohne Zweifel einen betrachtlichen taktischen Vortheil. Könnte ein so ungeheurer Kampf der Interessen durch den zufalligen Stand der Argumente abgemacht werden, die die "Wort-führer in ihren sehriftstellerischen Einzelkampfen gerade ge-brauchen, so würde in einer gewissen Periode der literarischen Entwicklung wohl das üebergewicht des Socialismus entschieden gewesen sein. Freilich hatte das, was zum Argument gut genug war, doch vor der durch keinen Schein zu betrügenden Kraft der Thatsachen seinen Dienst versagt, und man hatte nach der Theorie, mit der man den Gegner gesehlagen, eine andere machen mussen, um sich selber durchzuhelfen. An der socialistischen Werthlehre ist so ziemlich alles falsch. Der Ursprang des Werthes ist verkannt, der im Nutzen liegt und nicht in der Arbeit. Jene Thatsache, das Yerhaltniss des Vorraths zum Bedarf, ist übersehen, die dazu antreibt, den Grütern den Nutzen anzurechnen, und von deren Schwankungen letzlich die Schwankungen der Werthgrösse abhangen. Die Objecte der Werthschatzung sind nicht alle erfasst, denn pro-ductives Land und Capital zahlen mit zu ihnen sowohl an sich wie als Elemente der Kostenrechnung. Und der Dienst des Werthes in der Wirthschaft ist nur halb verstanden, indem der wesentlichste Theil desselben, der darin besteht, die Wirthschaft sachlich zu überwachen, vernachlassigt ist. All dies werden wir jetzt, nachdem wir die elementaren Erscheinungen bereits kennen, an den Verhaltnissen der Production zu beweisen haben. Namentlich werden wir zu zeigen haben, dass es zur natürlichen Ordnung der Wirthschaft gehore, die Arbeit nach ihrem Nutzen zu schatzen, auf den Werth von Land und Capital zu achten und Landrente wie Capitalzins in die Kosten einzurechnen. Wo dies versaumt würde, würde die Production zum Chaos.
Titel | Der natrliche Werth |
Auteur | Wieser, Friedrich von |
Jaartal | 1889 |
Collectienaam | NIVRA Limperg, UBVU gedigitaliseerd |
PPN | 344467112 |
Toegangsgegevens (URL) | http://imagebase.ubvu.vu.nl/getobj.php?ppn=344467112 |
Signatuur origineel | LIMPERG185 |
Evaluatie |
Titel | LIMPERG185_00086 |
Transcript | 66 alleih den Werth geniesse. In der literarisclien Fehde erhielten die Socialisten durch die unbedingte Uebernahme der gegnerischen Lehre — der Lehre eines grossen Theiles ihrer Gregner, eines Theiles, der nach den Umstanden als der gefahrlichste gelten konnte — ohne Zweifel einen betrachtlichen taktischen Vortheil. Könnte ein so ungeheurer Kampf der Interessen durch den zufalligen Stand der Argumente abgemacht werden, die die "Wort-führer in ihren sehriftstellerischen Einzelkampfen gerade ge-brauchen, so würde in einer gewissen Periode der literarischen Entwicklung wohl das üebergewicht des Socialismus entschieden gewesen sein. Freilich hatte das, was zum Argument gut genug war, doch vor der durch keinen Schein zu betrügenden Kraft der Thatsachen seinen Dienst versagt, und man hatte nach der Theorie, mit der man den Gegner gesehlagen, eine andere machen mussen, um sich selber durchzuhelfen. An der socialistischen Werthlehre ist so ziemlich alles falsch. Der Ursprang des Werthes ist verkannt, der im Nutzen liegt und nicht in der Arbeit. Jene Thatsache, das Yerhaltniss des Vorraths zum Bedarf, ist übersehen, die dazu antreibt, den Grütern den Nutzen anzurechnen, und von deren Schwankungen letzlich die Schwankungen der Werthgrösse abhangen. Die Objecte der Werthschatzung sind nicht alle erfasst, denn pro-ductives Land und Capital zahlen mit zu ihnen sowohl an sich wie als Elemente der Kostenrechnung. Und der Dienst des Werthes in der Wirthschaft ist nur halb verstanden, indem der wesentlichste Theil desselben, der darin besteht, die Wirthschaft sachlich zu überwachen, vernachlassigt ist. All dies werden wir jetzt, nachdem wir die elementaren Erscheinungen bereits kennen, an den Verhaltnissen der Production zu beweisen haben. Namentlich werden wir zu zeigen haben, dass es zur natürlichen Ordnung der Wirthschaft gehore, die Arbeit nach ihrem Nutzen zu schatzen, auf den Werth von Land und Capital zu achten und Landrente wie Capitalzins in die Kosten einzurechnen. Wo dies versaumt würde, würde die Production zum Chaos. |
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